Die fünf Wandlungsphasen

Zyklus der Elemente

Die Qualität
der Symbolik

 

Die fünf Wandlungsphasen, die eine daoistische Beschreibung natürlicher Zyklen symbolisieren, werden mit verschiedenen Elementen in Verbindung gebracht. Wiederum dienen die Elemente nur als Symbole der dahinter verborgenen Energie. Sie repräsentieren unterschiedliche Qualitäten von Energie. Dies soll am Beispiel des Holzes verdeutlicht werden, das dem „Startimpuls“, der Jahreszeit Frühling und den Funktionskreisen Leber und Gallenblase zugeordnet ist.

Wandlung am
Beispiel "Holz"

 

Die grundlegende Energie des Holzes ist das Wachsen nach oben gegen die Schwerkraft, wie ein junger Sprössling, der ungeahnte Kräfte entfaltet und den Beton durchbricht. Notwendig sind die Qualitäten eines Generals, der langfristig strategisch aber auch kurzfristig taktisch denken muss.

Eine gesunde Leber bzw das Leber-Qi hat die Qualität des Holzes. Sie ist aus Sicht der Chinesischen Medizin unter anderem daran beteiligt, geschmeidig Flüssigkeiten im Körper nach oben zu bringen und zu verteilen. Weiterhin gibt sie einerseits Struktur, ist aber andererseits flexibel und anpassungsfähig. Daher wundert es nicht, wenn als Körperstruktur die Muskeln und Sehnen der Leber zugeordnet sind. Sie geben einerseits Halt, andererseits müssen sie Bewegung ermöglichen.

Wird diese gesunde Dynamik der Leber eingeschränkt (meist weil man nicht so kann wie man eigentlich will) entsteht beispielsweise zunächst ein Leber-Qi-Stagnation, die in weitere Syndrome (aufsteigendes Leber-Yang, etc.) übergehen kann. Als Symptome zeigen sich dann häufig entweder eine Explosion nach Außen (z.B. Wut, Zorn, Reizbarkeit) oder eine Implosion nach Innen (z.B. Bluthochdruck, Tinnitus, vorübergehende Sehstörungen, oder Migräneanfälle mit Übelkeit), da die dynamische, kraftvolle Leberenergie dann zu stark nach oben strebt (zum Kopf) und sogar die Magenenergie mitreißen kann (Übelkeit, Erbrechen).

Wandlung im Fluss

 

So hat jede der 5 Wandlungsphasen ihre eigene Energiebewegung und jede Wandlungsphase nährt die folgende. Das Holz nährt das Feuer. Durch Feuer Verbranntes wird zu Asche und damit zur fruchtbaren Erde. Aus der Erde kristallisiert sich durch Absinken das Feinste und Schwerste zu Metall. Und aus dem Metall (oder Erz) kommt dann dass Wasser, das wiederum das Holz ernährt. Jede Phase braucht die vorhergehende, um gut arbeiten zu können, und jede Wandlungsphase muss abgeschlossen werden, damit die nächste folgen kann.

So ist auch in einem Projekt blinder Aktionismus (Beschleunigung bzw. Feuerphase) ohne vorherige Ideensammlung (Startimpuls bzw. Holzphase) ebenso kontraproduktiv wie ein zu langes Auswerten und Nachdenken über Vergangenes (Stillstand, Wasserphase) ohne eine neue Aktion zu beginnen (Startimpuls, Holzphase).